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Chinesische Medizin - ausführlich

Chinesische Medizin (CM) ist eine über 5000 Jahre alte, medizinische Heilkunst mit Ursprung in China. Sie basiert auf Erfahrungswissenschaft mit naturphilosophischem Hintergrund. Aus der Sicht der CM werden Körper, Geist und Seele als gleichwertig betrachtet. Entsprechend breit ist das Spektrum der Beschwerden und Krankheiten, die sich behandeln lassen. Heute werden mit CM weltweit rund zwei Milliarden Menschen versorgt.

Mehr über den Ursprung und die Verbreitung der TCM

Denkmodelle

Die zahlreichen diagnostischen und therapeutischen Methoden der CM fussen auf eigenen Denkmodellen. In der konventionellen Medizin ist das grundlegende Denkmodell die Mathematik. Man bewertet beispielsweise den Blutdruck in mmHg, den Körpermassindex in kg/mx2, die Pulsfrequenz in Hz usw. Es wird gemessen und gezählt. In der CM hingegen, wird nicht mathematisch quantifiziert, sondern mittels Denkmodellen bzw. Entsprechungen zu in der Natur beobachteten Vorgängen qualifiziert.
Das wohl bekannteste Denkmodell der CM ist Yin-Yang. Die chinesischen Schriftzeichen von Yin und Yang enthalten beide das Zeichen阝 für Ort bzw. Berg. Yang enthält zudem das Zeichen 日 für Sonne, und Yin enthält 月 für Mond. Zusammengesetzt kann Yang als Sonnen-, und Yin als Schattenseite eines Hügels verstanden werden. Wenn man sich die dort vorherrschenden Bedingungen vorstellt, kommt man der heute gebräuchlichen Bedeutung von Yin und Yang nahe:

Yin Yang mit Attributen

Wŭ-Xíng, das Modell der 5 Wandlungen ist ebenfalls populär. Der Nährzyklus der 5 Wandlungen geht so: In der Erde entstehen Mineralien, welche das Wasser beleben, Wasser versorgt die Bäume (Holz), was wiederum zu Feuer verbrennt, und schliesslich als Asche zu Erde wird. Und der Kontrollzyklus: Erde dämmt die Ausbreitung von Wasser ein, Wasser löscht übermässiges Feuer, Feuer schmilzt Metall, und mit Metall (Axt) wird der Wald (Holz) in Zaum gehalten.

5 Wandlungselemente (chinesisch = Wu Xing) im Nährzyklus und im Kontrozyklus.

Die Modelle können bei Diagnose und Therapie eingesetzt werden. Jedes Modell eignet sich für bestimmte Gebiete, vergleichbar mit verschiedenen Werkzeugen einer Werkstatt. Die wichtigsten Denkmodelle der CM lauten:

Liste der wichtigsten Denkmodelle der Chinesischen Medizin in Deutsch und in Pīn-Yīn / Pin-Yin

Vereinfacht gesagt, kann man z. B. ein Übermass an Yang mit einer Yin-Therapie behandeln oder zu viel Feuer mit Wasser usw.
Den einzelnen Qualitäten eines Modells können beliebige gesundmachende oder krankmachende Aspekte zugeordnet werden. Z. B. für Yang/Feuer: Aufmerksamkeit, Hyperaktivität, leicht verbrennbare Kohlenhydrate, Tanzen oder Moxibustion (s. weiter unten), und für Yin/Wasser: Erschöpfung, Ruhe, Wurzelgemüse, viel Schlaf oder Gua-Sha (s. weiter unten). Dies sind allerdings stark vereinfachte Beispiele, die Anwendung der Denkmodelle in der Praxis ist weitaus komplexer und differenzierter.

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Diagnose

Im Hauptfokus der CM sind nicht nur die Symptome oder eine Krankheit, sondern dessen ursächliches Muster. Daher werden unter Einbezug der Denkmodelle nicht nur die akuten Beschwerden des Patienten berücksichtigt, sondern auch die allgemeine Verfassung, Prozesse im Wandel, die Zusammenarbeit der Funktionskreise, Konstitution, Umgebungsfaktoren sowie sämtliche, verfügbare Hinweise.
Wichtige Elemente einer Musterdiagnose sind das Zungenbild und die Pulsqualität. Beim Zungenbild werden Beschaffenheit, Form, Bewegung, Belag und Zungenvenen studiert, beim Puls können Parameter wie Schlagkraft, Form, und Geschwindigkeit rund 30 verschiedenen Grundqualitäten zugeordnet werden.

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Therapie

Die primäre Therapie der CM ist die strategische Beratung zur Verminderung krankheitsverursachender Faktoren, bzw. zur Vermehrung gesundmachender Faktoren. Das kann Lebensstil, mentale und körperliche Haltung, Ernährung, Umgebungsgestaltung (Feng-Shui) sowie physische, psychische oder energetische Übungen (Qi-Gong) betreffen.
Unterstützend kommen klinische Methoden zum Einsatz. Die bei uns bekannteste davon ist Akupunktur. Sie dient als Weichensteller und zur Regulation des Qi. Die Stimulation bestimmter Punkte entlang der energetischen Leitbahnen oder anderer Strukturen erfolgt meist mittels Nadeln. Am verbreitetsten sind Ganzkörper-, Ohr- und Schädelakupunktur. Die energetischen Massage der CM, das Tui-Na, hat einen ähnlichen Wirkkreis wie die Akupunktur.
Die lokale Erwärmung durch das Abglühen von Artemisiakraut über bestimmten Körperarealen und Akupunkten wird Moxibustion oder Moxa genannt und fügt der Therapie eine Yang-Qualität (Wärme, Bewegung und Qi) hinzu.
Gua-Sha, eine Technik, bei der Hautareale mit leicht abgerundeten Werkzeugen geschabt werden, wirkt hingegen eher Qi-bewegend und Yang (Hitze) ableitend.
Ähnlich wirkt auch das Schröpfen bestimmter Hautareale oder Akupunkte. Damit können Verspannungen gelöst, die Durchblutung gefördert, aber auch bestimmte Systemfunktionen stimuliert werden.
Das umfangreichste und bedeutendste Gebiet der CM ist aber die chinesische Arzneitherapie. Rund 400 pflanzliche, tierische und mineralische Substanzen werden nach bestimmten Regeln zu einem Rezept komponiert, das exakt auf das individuelle Muster des Patienten abgestimmt ist.
Generell wird bei der Therapie nicht das Problem oder Symptom fokussiert, sondern Möglichkeiten, um das natürliche Gleichgewicht bzw. die Gesundheit zu stärken und so die Ursache der Probleme zu eliminieren. Das Verständnis für ein Problem ist der halbe Weg zur Lösung. CM bringt den Organismus durch eine Art Training oder Programmierung zur Gesundung. Für den Heilerfolg sind daher kumulierte und regelmässige Behandlungen wichtig.

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Wissenschaftlichkeit

In der klinischen Forschung wird versucht, den Einfluss von CM auf den Krankheitsverlauf bestimmter Krankheiten wissenschaftlich zu belegen. Aus verschiedenen Gründen ist dies für die CM eine wenig geeignete Art, deren Potenzial darzulegen. Zum einen, weil sie sich nach den Massstäben eigener Denkmodelle richtet, zum anderen, weil in der CM die subjektive Wahrnehmung, sowohl des Patienten, als auch des Therapeuten, höher gewertet werden, als die Objektivierbarkeit. Die Subjektivität wir sogar bewusst zur Diagnose und Therapie eingesetzt. In den Studien der konventionellen Medizin ist es genau umgekehrt, psychosoziale und energetische Faktoren zwischen Therapeut und Patient sollen möglichst ausgeschlossen und im Sinne von Placebo vermieden werden. Das grenzt geradezu an Irrsinn, denn der positive Einfluss solcher Faktoren ist nicht nur nebenwirkungsfrei, sondern auch unumstritten sehr hoch. Placebo ist oft eine hochwirksame Therapieform!
Die CM hat sich während 5000 Jahren bewährt. Viele der theoretischen Grundlagen werden bis heute unverändert angewendet. Die therapeutischen Methoden hingegen, werden entsprechend der Lebensweise und den Krankheitsmustern der Menschen angepasst, verfeinert und weiterentwickelt. Die Stärken der CM sind Ihre Funktionalität und Bewährtheit. Ihre grundlegenden Denkmodelle entziehen sich zwar dem konventionellen, mathematisch-physikalischen Verständnis, der menschliche Organismus und seine Krankheiten halten sich aber nicht an diese Einschränkung. Mit modernen Denkweisen wie fraktaler Mathematik, Quanten-Physik und Elektro-Chemie kommt man dem Verständnis der CM schon näher. Unser Körper besteht zwar aus Atomen, diese bestehen aber weniger aus Substanz (mehr als 99.9999% eines Atoms ist leerer Zwischenraum), denn aus Bewegung und Schwingung. Die Regulation des Qi-Flusses entspricht der Harmonisierung dieser Schwingungen.

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Was mit CM möglich ist

Aber natürlich hat auch die CM ihre Grenzen: Bei hoch-akuten und lebensbedrohlichen Zuständen ist die konventionelle Notfallmedizin eindeutig sinnvoller.
Das Ziel aller Bestrebungen der CM ist, den geschmeidigen und harmonischen Fluss des Qi zu gewähren, damit Körper und Geist zum vollen Potenzial finden. Folglich kann mit CM die Heilung aller Beschwerden unterstützt werden, welche der Organismus auch selbst vollbringen könnte. Und das ist einiges mehr, als man zuerst annehmen möchte. Genau genommen, werden damit so ziemlich alle Beschwerden und Krankheiten abgedeckt.

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